Merkel als "Mutter Terrorosia"
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Merkel als "Mutter Terrorosia"
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© Bereitgestellt von Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH
Die Pegida-Demonstranten versuchen die Anschläge von Paris für eines ihrer Hauptziele zu instrumentalisieren: eine restriktive Flüchtlingspolitik. Die Kanzlerin wird heftig angegriffen.
Drei Tage nach den Terroranschlägen von Paris gehen Anhänger das islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses wie jeden Montagabend in Dresden wieder auf die Straße.
An die Ereignisse von Freitagabend erinnert auf dem Theaterplatz wenig. Nur vereinzelt sind französische Flaggen zu sehen. Ansonsten schwenken die Teilnehmer vor allem deutsche Fahnen. Auf den Plakaten sind bekannte Parolen zu lesen: "Deutschenhasser und Politikerpack in den Gulag", "Ami go home", "Asylantenflut stoppen - jeder ist einer zu viel". Ein Plakat zeigt Kanzlerin Angela Merkel als "Mutter Terrorosia". Merkel weigert sich, nach den Anschlägen trotz Kritik auch aus der eigenen Partei, ihre Flüchtlingspolitik zu korrigieren.
Auf der Pegida-Demonstration gibt es viele, die glauben, dass unter den oft muslimischen Flüchtlingen von heute die Attentäter von morgen sind. Versammlungsleiter Siegfried Däbritz - Pegida-Initiator Lutz Bachmann selbst ist heute nicht da - spricht von "einem Krieg gegen die Demokratie, auch wenn es nur eine scheinbare Demokratie ist, wie bei uns". Dieser "Krieg" sei das Ergebnis einer Einwanderungspolitik, "die Menschen eingeladen hat, die eine völlig andere Kultur haben als wir". Demonstranten rufen: "Tod den Islamratten". Wer den Islam "nicht mit dem Terror und der aktuellen Flüchtlingspolitik verbindet, ist ein Idiot", sagt Däbritz. Die Zuhörer reagieren mit lauten "Merkel-muss-weg"-Rufen.
Schließlich zitiert Däbritz aus der Rede der französischen Rechtspolitikerin Marine Le Pen, die diese nach den Terroranschlägen gehalten hatte. Ihre Forderungen darin ähneln stark denen von Pegida: Grenzen dicht, Ausländer raus, Kampf den Feinden des Volkes. Däbritz erzählt auch von einem angeblichen iranischen Freund, der 1979 wegen der islamischen Revolution nach Deutschland floh. Und der sage: "Warum lasst ihr die Leute rein, vor denen ich geflohen bin?" Dabei lässt er allerdings unerwähnt, dass viele der Menschen, die derzeit nach Europa kommen genau wegen des islamistischen Terrors ihre Heimat verlassen haben. Außerdem sind die einen Schiiten, die andern Sunniten, die einen Perser, die anderen Araber. Aber egal.
Nach ersten Schätzungen der Studentengruppe "Durchgezählt" versammeln sich am Montagabend zwischen 9000 und 12 000. Damit dürfte das Gedenken an den Terroranschlag von Paris der Pegida-Bewegung kaum zusätzlichen Zulauf beschert haben. In den vergangenen drei Wochen lag die Zahl der Teilnehmer zwischen 8000 und 12 000.
Nach dem Anschlag von Islamisten auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo hatte Pegida im Januar in Dresden mit mehr als 20 000 Menschen die bislang größte Zahl an Teilnehmern auf die Straße gebracht.
Auch Gegendemonstranten sind wieder in die Dresdner Innenstadt gekommen. Wenige Meter entfernt, getrennt nur durch eine Reihe Polizeiautos, rufen und pfeifen sie: "Nationalismus raus aus den Köpfen."
Mit Material von dpa
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Die Pegida-Demonstranten versuchen die Anschläge von Paris für eines ihrer Hauptziele zu instrumentalisieren: eine restriktive Flüchtlingspolitik. Die Kanzlerin wird heftig angegriffen.
Merkel als "Mutter Terrorosia"
Drei Tage nach den Terroranschlägen von Paris gehen Anhänger das islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses wie jeden Montagabend in Dresden wieder auf die Straße.
An die Ereignisse von Freitagabend erinnert auf dem Theaterplatz wenig. Nur vereinzelt sind französische Flaggen zu sehen. Ansonsten schwenken die Teilnehmer vor allem deutsche Fahnen. Auf den Plakaten sind bekannte Parolen zu lesen: "Deutschenhasser und Politikerpack in den Gulag", "Ami go home", "Asylantenflut stoppen - jeder ist einer zu viel". Ein Plakat zeigt Kanzlerin Angela Merkel als "Mutter Terrorosia". Merkel weigert sich, nach den Anschlägen trotz Kritik auch aus der eigenen Partei, ihre Flüchtlingspolitik zu korrigieren.
"Merkel muss weg"
Auf der Pegida-Demonstration gibt es viele, die glauben, dass unter den oft muslimischen Flüchtlingen von heute die Attentäter von morgen sind. Versammlungsleiter Siegfried Däbritz - Pegida-Initiator Lutz Bachmann selbst ist heute nicht da - spricht von "einem Krieg gegen die Demokratie, auch wenn es nur eine scheinbare Demokratie ist, wie bei uns". Dieser "Krieg" sei das Ergebnis einer Einwanderungspolitik, "die Menschen eingeladen hat, die eine völlig andere Kultur haben als wir". Demonstranten rufen: "Tod den Islamratten". Wer den Islam "nicht mit dem Terror und der aktuellen Flüchtlingspolitik verbindet, ist ein Idiot", sagt Däbritz. Die Zuhörer reagieren mit lauten "Merkel-muss-weg"-Rufen.
Schließlich zitiert Däbritz aus der Rede der französischen Rechtspolitikerin Marine Le Pen, die diese nach den Terroranschlägen gehalten hatte. Ihre Forderungen darin ähneln stark denen von Pegida: Grenzen dicht, Ausländer raus, Kampf den Feinden des Volkes. Däbritz erzählt auch von einem angeblichen iranischen Freund, der 1979 wegen der islamischen Revolution nach Deutschland floh. Und der sage: "Warum lasst ihr die Leute rein, vor denen ich geflohen bin?" Dabei lässt er allerdings unerwähnt, dass viele der Menschen, die derzeit nach Europa kommen genau wegen des islamistischen Terrors ihre Heimat verlassen haben. Außerdem sind die einen Schiiten, die andern Sunniten, die einen Perser, die anderen Araber. Aber egal.
Gegendemonstranten pfeifen
Nach ersten Schätzungen der Studentengruppe "Durchgezählt" versammeln sich am Montagabend zwischen 9000 und 12 000. Damit dürfte das Gedenken an den Terroranschlag von Paris der Pegida-Bewegung kaum zusätzlichen Zulauf beschert haben. In den vergangenen drei Wochen lag die Zahl der Teilnehmer zwischen 8000 und 12 000.
Nach dem Anschlag von Islamisten auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo hatte Pegida im Januar in Dresden mit mehr als 20 000 Menschen die bislang größte Zahl an Teilnehmern auf die Straße gebracht.
Auch Gegendemonstranten sind wieder in die Dresdner Innenstadt gekommen. Wenige Meter entfernt, getrennt nur durch eine Reihe Polizeiautos, rufen und pfeifen sie: "Nationalismus raus aus den Köpfen."
Mit Material von dpa
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